Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld Pottenstein
Das Fränkische Schweiz Museum in Tüchersfeld gehört mit seinen umfangreichen regionalen Sammlungen zu den sehenswertesten Museen Frankens. Es ist untergebracht im sogenannten Judenhof, einem Gebäudeensemble des 18. Jahrhunderts.
Das Fränkische Schweiz Museum in Tüchersfeld gehört mit seinen umfangreichen regionalen Sammlungen zu den sehenswertesten Museen Frankens. Es ist untergebracht im sogenannten Judenhof, einem Gebäudeensemble des 18. Jahrhunderts.
Das Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld ist im sogenannten Judenhof, einem Häuserkomplex aus dem 18. Jahrhundert, beheimatet. Die verschiedenen Gebäude umrahmen einen Museumshof, der auch für Veranstaltungen des Museums im Jahreskreis genutzt wird. Durch die besondere Lage unterhalb zweier steil aufragender, markanter Felstürme ist das Museum als ein Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz weit über die Grenzen hinaus bekannt.
Nach einer Generalsanierung der bis in die 1970er als Wohnraum genutzten Gebäude wurde das Fränkische Schweiz-Museum am 24. Juli 1985 eröffnet. Seitdem stellt es sich mit Erfolg den sich verändernden Anforderungen seiner Besucher. Mittlerweile kann das Museum mit großem Stolz auf eine lange Liste erfolgreicher Sonderausstellungsprojekte zurückblicken.
Eintrittspreise
Erwachsene: 3 Euro | ermäßigt: 2,50 Euro
Kinder bis 16 Jahre frei (Schüler im Klassenverband: 1 Euro)
Ermäßigungen gelten ab 15 Personen.
Ermäßigungen gelten nach Vorlage des Ausweises auch für: Studierende, Behinderte.
Für Kinder und Jugendliche sind die museumspädagogischen Führungen kostenfrei.
Bei einer Erwachsenenführung erheben wir 20,00 Euro Führungsgebühr.
Vorträge
Der Unkostenbeitrag für Vorträge beläuft sich auf: 2,50 Euro.
Öffnungszeiten
Die Museumsverwaltung ist auch im Winter besetzt. Nach Absprache öffnen wir in den Wintermonaten für Gruppen jederzeit (09242-1640). Einzelbesucher können jeden Sonntag zwischen 13.30-17 Uhr das Museum besuchen.
April - Oktober: Di - So: 10.00 - 17.00 Uhr
November - März: So: 13.30 - 17.00 Uhr
In der Weihnachtszeit gelten besondere Öffnungszeiten. Für Gruppen wird nach Absprache jederzeit geöffnet.
Bildergalerie - Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld Pottenstein
Panoramen - Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld Pottenstein
Panoramen Fränkische Schweiz-Museum
Hier können Sie das Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld vorab virtuell erleben.
Informationen & Specials
Themen
Erdgeschichte
Der Rundgang durch das Fränkische Schweiz-Museum beginnt chronologisch mit der Erdgeschichte. Zahlreiche Ammoniten, Belemniten, aber auch seltene versteinerte Fische sowie sogar ein außergewöhnlich gut erhaltenes Meereskrokodil zeugen davon, dass in der Zeitepoche des Jura unsere Region von einem Meer bedeckt war. Anhand der Gesteinsarten lassen sich deutlich drei aufeinander folgende Phasen (Lias – Dogger - Malm) unterscheiden.
Archäologie
Spätestens vor 60.000 Jahren beginnt mit dem Neandertaler die menschliche Besiedlung in der Region. Funde aus dem Hasenloch bei Pottenstein stellen die ältesten Zeugnisse seines Handelns dar. Neben Steingeräten aus den drei Abschnitten der Steinzeit (Altsteinzeit, Mittelsteinzeit, Jungsteinzeit) wird das Dasein des Menschen durch zahlreiche typische Gegenstände der Bronze- und Eisenzeit präsentiert. Seit dem Jahr 2011 befinden sich auch Teile des größten völkerwanderungszeitlichen Fundkomplexes Bayerns in den Ausstellungen des Fränkischen Schweiz-Museums. Verschiedene Waffen, Geräte, Kleidungsauszier, aber auch einige Prestigeobjekte germanischer Eliten erlauben seitdem auch den Einblick in die bewegten Jahrhunderte nach Christi Geburt.
Bedeutende Funde des frühen und hohen Mittelalters schließen unmittelbar daran an. Schriftliche Zeugnisse und Fundobjekte zeugen vom täglichen Kampf ums Überleben nicht nur während der Zeit der Bauernkriege und des 30-jährigen Krieges.
Landwirtschaft
Obwohl die steinigen Äcker insbesondere auf den Albhochflächen wenig ertragreich waren, bildete die Landwirtschaft doch einen der Haupterwerbszweige der Bevölkerung der Fränkischen Schweiz bis weit in das 20. Jahrhundert hinein.
Selbst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts waren Kühe und Ochsen als Zugtiere bei der Feldbestellung noch unentbehrlich. Die im Fränkische Schweiz Museum ausgestellten Geräte lassen erahnen, welche Mühen aufgewendet werden mussten, um wenigstens kleine Erträge zu erzielen.
Wohnen in der Region im 19. und 20. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert waren die Wohnverhältnisse sehr beengt. Gekocht wurde in der Küche noch über offenem Feuer. Erst ca. 1910 hielten geschlossene Herde Einzug. Neben dem Herdfeuer in der Küche bot nur noch der Kachelofen im Wohnzimmer in kalten Wintermonaten Wärme. Um ihn versammelte sich am Abend die gesamte Großfamilie. Nur die Älteren und Kranken genossen das Privileg, in der Nähe des Kachelofens schlafen zu dürfen. Alle anderen hatten ihre Betten in ungeheizten Räumen meist im Obergeschoss, oftmals direkt unter den nackten Dachziegeln des Dachgeschosses. Ein Gefühl der Enge seinerzeit vermitteln die original eingerichtete gute Stube und die Schlafstube.
Tracht
Trachten sind zwar Indikatoren für die Traditionsgebundenheit der Bevölkerung, waren dennoch aber stets modischen Einflüssen unterworfen. Zudem verraten sie viel über den gesellschaftlichen Stand der jeweiligen Träger.
Insbesondere Festtagstrachten begleiteten ihre Träger in der Regel durch das ganze Leben: Aus kostbaren Stoffen in jungen Jahren gefertigt wurden sie nur zu besonderen Festtagen und Anlässen getragen und unterlagen somit auch kaum einer Abnutzung. Auf Fotos von Familienfeiern wie z. B. Hochzeiten kann der Betrachter heute deshalb ganz deutlich Unterschiede bei den Trachten zwischen den jeweiligen Generationen erkennen, die die modische Fortentwicklung aufzeigen.
In der Fränkischen Schweiz zeigte sich der Wohlstand der Bewohner auch an den Stoffen ihrer Kleider. In der Gegend um Forchheim mit ertragreicheren Böden konnte man sich Stoffe aus Seidenatlas und Brokat sowie aufwendige Stickereien leisten. Auf den kargen Hochflächen hingegen reichte das Geld meist nur für einfache Baumwollstoffe.
Wie auch in den meisten anderen Gegenden Frankens war bei der weiblichen Tracht Ober- und Unterteil stets getrennt. Auffallend ist die starke Betonung der Hüften. Um diese zu erzielen trugen die Frauen mehrere, oben dicht geraffte Unterröcke übereinander, so dass der eigentliche Oberrock ein glockenförmiges Aussehen bekam.
Volksfrömmigkeit
Insbesondere in territorial und konfessionell stark zergliederten Landschaften wie der Fränkischen Schweiz spielte die Religiosität eine große Rolle im alltäglichen Leben. In katholischen Orten schlägt sich dieses äußerlich sichtbar in vielen Geländedenkmälern wie Kapellen und Bildstöcken nieder. Reich ausgeschmückte Gebetsbücher, Schutzengel- und Christusbilder finden sich im häuslichen Bereich auch in evangelischen Orten. Von einstens zahlreich vorhandenen Bildstöcken aus Holz ist einzig der aus dem 18. Jahrhundert stammende, nun im Fränkischen Schweiz-Museum aufbewahrte über- kommen; alle anderen fielen der Verwitterung anheim. Hingegen finden sich in der Fränkischen Schweiz heute noch mehrere Hundert steinerne Martern.
Synagoge
Ein richtiges Highlight des Rund- ganges ist die originale Synagoge aus dem 18. Jahrhundert. Zu jener Zeit lebten in Tüchersfeld mehrere jüdische Familien, die sich ihren Lebensunterhalt als wandernde Krämer verdingen mussten.
Die Synagoge bildete bis zum Erlöschen der örtlichen jüdischen Gemeinde um 1850 das Zentrum des jüdischen Gemeinlebens. Wie bei Synagogen üblich, waren Frauen von den Männern während des Gottesdienstes getrennt. Der größere Raum war daher den Männern, der kleinere, mit einem separaten Eingang versehen, den Frauen als Betraum vorbehalten.
Handwerk/Zunft
Das Handwerk – zumeist im Nebenerwerb insbesondere in den Wintermonaten ausgeübt – ist seit jeher ein wichtiger Erwerbszweig in der Fränkischen Schweiz. Das Fränkische Schweiz-Museum hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die alten Gewerke im Bewusstsein der zukünftigen Generationen zu verankern. Zu diesem Zweck sind mehrere komplette Werkstatteinrichtungen von Handwerkern ausgestellt, welche heute kaum noch betrieben werden. So lässt sich z. B. die Vielzahl von Werkzeugen bestaunen, die nötig sind, ein Fass zu produzieren, oder aber auch einen wuchtigen Blasebalg in der Schmiede. Besonders in der Schmiede wird der eine oder andere Besucher überrascht sein, einen Apothekenschrank zu entdecken: Dem Schmied kam auf den Dörfern die Funktion des Tierarztes zu. Zuweilen waren sie deshalb auch bei der Behandlung menschlicher Leiden gefragt: Kranke unterzogen sich also der „Rosskur“.
Kunst
Umfangreich ist die Sammlung von Grafiken und Gemälden aus dem 19. Jahrhundert. Durch diese Momentaufnahmen eröffnen sich dem modernen Betrachter unbekannte Ansichten. Die Vegetation auf diesen Bildern unterscheidet sich zur Gänze vom heutigen Istzustand. Es dominierten die kahlen, felsigen Hänge mit den Trockenrasenflächen. Gerade die Bildzeugnisse des frühen 19. Jahrhunderts verdeutlichen eindrücklich, was die Menschen der damaligen Zeit bewog, unserer Region die Bezeichnung „Fränkische Schweiz“ zu verleihen.
Kontakt
Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld Pottenstein
Firma Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld
Am Museum 5
91278 Pottenstein / Tüchersfeld
Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld Pottenstein
Firma Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld
Am Museum 5
91278 Pottenstein / Tüchersfeld